32. Senioren-LEM 2024 des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt

MarcoKoenigDr. Marco KönigMarco König (50+) und Joachim Brandt (65+) sind Seniorenlandesmeister 2020

Fünf Tage vor dem bedeutendsten Schachereignis des DSB im Jahr 2020, dem Deutschen Schach-Meisterschaftsgipfel im Maritim-Hotel in Magdeburg, endete die 28. Offene Landeseinzelmeisterschaft der Senioren des Landes Sachsen-Anhalt an gleicher Austragungsstätte.

Die Begriffe Pilotveranstaltung oder Generalprobe erscheinen durchaus angebracht, standen doch der Landesschachverband Sachsen-Anhalt und die Hotelleitung vor der Herausforderung, ein mit immerhin 70 aktiven Teilnehmern großes Schachturnier unter Corona-Bedingungen zu bewältigen. Zum Schachgipfel werden es voraussichtlich ca. 350 Aktive sein.  

Andreas Domaske (Präsident des LSV) und die Direktorin des Maritim-Hotels Frau Andrea Imwalle betonten zur Eröffnungsveranstaltung ihre große Freude über das Zustandekommen dieser Meisterschaft. Gleichzeitig wurde aber auch die Verantwortung zum Ausdruck gebracht, dass die Einhaltung von Hygieneregeln unabdingbar ist.

Seitens des Hotels wurden ausgezeichnete Voraussetzungen geschaffen, um ein hochwertiges Schachturnier durchzuführen. Das Zusammenwirken zwischen dem Landesschachverband und dem Hotel Maritim ist seit vielen Jahren eine gute Voraussetzung für tolle Schach-Events.

Im Résumé ist zunächst festzustellen, dass alle Teilnehmer sich sehr diszipliniert an die Regeln gehalten haben. Sehr zur Freude und auch Erleichterung von Hauptturnierleiter Roland Katz und seinem Team mit Günter Thormann (Pairing) und Martin Michalek (Schiedsrichter) brachten viele Teilnehmer in persönlichen Gesprächen ihre hohe Anerkennung über die perfekte Turnierorganisation zum Ausdruck.

Das Turnier wurde von Anfang an von Dr. Marco König (Aufbau Elbe Magdeburg) beherrscht. Er legte gleich mal 5 Punkte aus den ersten 5 Runden vor und konnte gegen Mitkonkurrenten gewinnen. Eine wichtige Vorentscheidung fiel in Runde 3, in der er sich der Angriffsbemühungen des DWZ-Besten, Dr. Gerhard Köhler, erfolgreich erwehren konnte und mit Schwarz gewann. Das Glück des Tüchtigen stand ihm in Runde 4 gegen Dr. Hans-Joachim Hofstetter (SK 1933 Bad Neustadt) beiseite. Der Sieg in der 5. Runde gegen das Urgestein Werner Szenetra (SV Berenborstel) war sehr überzeugend. Mit dem notwendigen Respekt des Führenden gelangen ihm in den beiden letzten Runden zwei Kurzremis und der Turniersieg war gesichert. Gleichzeitig wurde Marco König damit Landesmeister Sachsen-Anhalt der Senioren 50+ des Jahres 2020. Herzlichen Glückwunsch!

Aus Sachsen-Anhalt waren von den 70 Teilnehmern 19 Aktive dabei. Die erfolgreiche sachsen-anhaltinische Bilanz wird weiter dadurch aufgewertet, dass Torsten Hansch (Stendaler Schachklub) alleinig den 2. Platz in der Gesamtturnierwertung erreichen konnte. Er ist einer der aktivsten Funktionäre in Sachsen-Anhalt und vor allem im Raum der Altmark sehr rege. Torsten Hansch gelang in den beiden letzten Runden ein schöner Finalspurt. Erst gewann er gegen Arnold Funke (SV Bernburg). In der letzten Runde belohnte er sich mit großem Kampfgeist durch einen Sieg gegen den bis dahin Zweitplatzierten, Prof.  Dr. Norbert Pfitzer (SV Backnang). Somit konnte er auch noch Dr. Hans-Joachim Hofstetter überholen.
Den 3. Platz in der Landesmeisterschaft 50+ erreichte Dr. Gerhard Köhler (USV Halle).

Sieger in der Gruppe 65+ wurde Werner Szenetra (SV Berenborstel) vor Prof. Dr. Norbert Pfitzner (SV Backnang) und Reinhard Blodig (TV Riedenburg Schach).
Landesmeister in der Gruppe 65+ wurde Joachim Brandt (Union 1861 Schönebeck). Er erzielte 4,5 Punkte und platzierte sich vor Jürgen Mohs (Aufbau Bernburg) und Arnold Funke (Aufbau Bernburg).

Zur Siegerehrung war noch einmal der Präsident des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, Andreas Domaske, anwesend. Er gratulierte den Siegern und lobte alle Teilnehmer für ihre gute Disziplin bei der Durchführung der 28. Landeseinzelmeisterschaft der Senioren. Insbesondere würdigte er auch die Arbeit der Turnierleitung. Für ihre langjährigen Verdienste im Ehrenamt bei der Organisation und Durchführung von Schachwettkämpfen wurden Roland Katz (Gold) und Martin Michalek (Silber) mit der Ehrennadel des LSV ausgezeichnet. Günter Thormann wurde mit einem Sachpreis geehrt.

Endstand

Gert Kleint
Referent für Öffentlichkeitsarbeit im LSV

Die ganz großen Sensationen blieben in dieser Runde noch aus. 9 Spieler haben bisher die Maximalausbeute erreicht und klare Außenseiter gehören nicht zu diesem erlesenen Kreis. Da wird sich in der nächsten Runde wohl so einiges ereignen. Auch im unteren Tabellenteil treffen so langsam Gegner aufeinander, die miteinander auf Augenhöhe sind. Aber das ist wohl bei jedem Schachturnier im Schweizer System so.

GKoehler SchachstiftungRunde2 MKoenigUnd schon hat es kräftig eingeschlagen. Im Duell der beiden „Dr. Kö…“ an Brett 1 gewinnt mit den schwarzen Steinen König gegen Köhler. Natürlich ein Rückschlag für einen der Top-Favoriten.

Ganz stark präsentiert sich bisher Dr. Hans-Joachim Hofstetter, der alle Partien souverän gewann.

Tragisch endete die Vorfreude auf das Duell der Eheleute Marina und Thomas Bertram. Thomas stürzte bei seinem Gang durch das Frühstücksbuffet und musste medizinisch versorgt werden. Marina machte ihren Zug zum +:- und fuhr ins Krankenhaus. Glücklicherweise Entwarnung – das Turnier geht für beide weiter.

Dr. Köhler stellte vor Rundenbeginn sein Projekt „Kinderschach in Deutschland“ vor. Außerdem wurde um Mitgliedschaft im Förderkreis der Senioren geworben.

Sehr diszipliniert werden die Hygieneregeln eingehalten - im Saal mit Maske, am Brett ohne.

Wow – dieser Doppelschlag hat gesessen!  Auch die Nr. 2 der Setzliste (Dr. Hofstetter) wurde von Dr. Marco König mit Schwarz bezwungen. 4 aus 4 sind schon eine Hausnummer. Aber noch ist der Weg zum Thron steinig.

Auf der Lauer liegen 4 Spieler mit je 3,5 Punkten. Es wird also spannend bleiben.

So allmählich erhöht sich auch die Anzahl der Remis-Partien, wobei viele von denen ausgekämpft waren. Erfreulich ist, dass niemand mehr mit 0 Punkten in der Tabelle steht.

Unbedingt hervorhebenswert ist die große Disziplin aller Teilnehmer bei der Einhaltung der Hygieneregeln. Auch wenn man nicht jeden Tag explizit darauf hinweisen muss, ist Corona natürlich allgegenwärtig. Die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist ausgeprägt. Bleiben wir also alle bis zum Schluss optimistisch und vorsichtig.

Er denkt gar nicht daran, seine Gegner zu schonen. Auch Altmeister Werner Szenetra musste die überlegene Spielführung von Dr. Marco König anerkennen und kassierte eine seiner seltenen Niederlagen.
Viele Argumente gegen eine Prognose auf den Turniersieg des für Aufbau Elbe Magdeburg spielenden Burgers gibt es nicht mehr.

r5 WLangbeinEine besondere Ehrung gab es heute für ein Geburtstagskind. Dr. Wolfgang Langbein aus Ribnitz Damgarten entschied sich, seinen 85. Geburtstag im Kreise der „Schachfamilie“ zu begehen. Es gab großen Applaus von allen Teilnehmern, ein kleines Geschenk der Turnierleitung und viel Anerkennung für den ältesten Spieler dieser Meisterschaft. Auch ein selbstgemaltes Bild eines anwesenden Kindes erwärmte sein Herz.